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Editorial: Franziskus Ausgabe 2/2014

Vorbilder, die schon länger tot sind, haben einen klaren Vorteil. Denn im Unterschied zu prominenten Zeitgenossen stehen sie deutlich weniger in der Gefahr, vielleicht schon morgen durch investigative Enthüllungen desavouiert zu werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Schmutzkampagne schwindet mit den Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten rapide.

Denkmal des Franz von Asissi nahe der Laterankirche in Rom (Foto: Pixabay, CC0)

Franziskus und die Folgen Die Besonderheiten des franziskanischen Christentums haben prägende Kraft bis heute

Das Franziskanertum ist nicht einfach als Reformbewegung im Sinne einer Rückwendung zu den Idealen des Urchristentums zu verstehen; vielmehr zeigt es Wesenszüge einer neuen, eigenständigen Religion. Alle Unterdrückungs- und Domestizierungsversuche konnten nicht verhindern, dass der franziskanische Ideenkomplex als »Religion in der Religion« über die Zeiten hin wirksam geblieben ist.

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Gebet und Hit eines Jahrtausends Zur Wirkungsgeschichte des Sonnengesangs in Literatur, Musik, Film und Bildender Kunst

Der Sonnengesang des Franz von Assisi hat Schriftsteller und andere Künstler über Jahrhunderte hinweg zu eigenen Werken inspiriert. Übersetzungen, Nachdichtungen und vielfältige Bezugnahmen zeugen von der Faszinationskraft der Heiligenfigur und der Wirkmächtigkeit seiner Dichtung. Charakteristische Beispiele für die vielfältigen Adaptionen dieses einzigartigen Textes seien hier vorgestellt.

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Papst Franziskus – ein neuer Franz von Assisi?

Am 13. März 2013 war die Überraschung perfekt: Ein argentinischer Jesuit, Jorge Maria Bergoglio, wurde Papst und wählte den Namen Franziskus. Für Insider steckten in dieser Nachricht gleich drei Sensationen: ein Argentinier wurde Bischof von Rom, ein Jesuit Papst. Dazu nahm er sich die Freiheit, sich Franziskus zu nennen. Zwangsläufig stellt sich damit die Frage, was Franz von Assisi der Sache nach für den neuen Papst bedeutet.

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Jorge Maria Bergoglio – Helfer, nicht Heiliger Zur Rolle des heutigen Papstes in der Zeit des argentinischen Terrorregimes

Es steht außer Zweifel, dass Jorge Mario Bergoglio, der heutige Papst Franziskus, in den Jahren der argentinischen Militärdiktatur nach 1976 viel unternommen hat, um die Leidtragenden der Militärjunta vor Gewalt zu schützen. Trotzdem wurden nach dem Ende der Diktatur Vorwürfe laut, Bergoglio habe in einzelnen Fällen mit dem Regime zum Schaden von Verfolgten kollaboriert.

Horst Bannach und Axel Springer im Disput Ein historisches Fundstück aus Zeiten der Studentenbewegung

Als die Studierenden in den sechziger Jahren auf die Straße gingen, spalteten sie die öffentliche Meinung. Einen spannenden Einblick in die Auseinandersetzungen dieser Tage bietet der Briefwechsel des damaligen Generalsekretärs der Evangelischen Akademikerschaft, Horst Bannach, mit dem Verleger Axel C. Springer. Der Streit um die Einschätzung der Bewegung und ihrer Forderungen lässt sich in einem Briefwechsel nachvollziehen, den Maike Axenkopf im Evangelischen Landeskirchlichen Archiv in Berlin entdeckt und ausgewertet hat.