Foto: © Memo-ryMan; Adobe Stock

Das Böse Ausgabe 2/2022

Seit Jahrhunderten beschäftigen sich Philosophie und Theologie, aber auch Literatur und Kunst mit dem Phänomen des „Bösen“. In neuerer Zeit ist es zudem Gegenstand von Psychologie und Kulturwissenschaft geworden. Dabei ist „das Böse“ nicht nur eine moralische Kategorie, sondern hat von jeher auch eine mythologische Dimension. Wir fragen, was „aufgeklärte“ Menschen heute mit dem „Bösen“ verbinden und welche Funktionen es in aktuellen Diskursen erfüllt.

Adolf Eichmann während der Urteilsverkündung im Prozess in Jerusalem 1961 (Foto: Wikimedia Commons, Public Domain)

Ein gedankenloser, gewöhnlicher, karriereorientierter Mensch Zur „Banalität“ bösen Denkens, Urteilens und Tuns

Adolf Eichmann organisierte die Bahnfahrten mit Viehwagen, in denen die Juden in die Vernichtungslager gefahren wurden. Hatte er kein Gewissen, oder trieb ihn persönliche Boshaftigkeit? Hannah Arendt leitet das „Böse“ nicht metaphysisch her, sondern leuchtet seinen totalitären Nährboden aus. Das bleibt aktuell.