Was ist und wer verdient Respekt?
Der Freiburger Soziologe Albert Scherr antwortet auf Fragen von Hermann Preßler.
Der Freiburger Soziologe Albert Scherr antwortet auf Fragen von Hermann Preßler.
Zwei Dinge gibt es in unserem Leben nicht: Absolute Sicherheit und absolutes Vertrauen. Denn beides basiert auf absolutem Wissen, das niemand hat. Deshalb müssen wir stets mit Enttäuschungen rechnen. Das ist ein Problem – aber man muss damit leben.
Dass es zahlreiche Gründe gibt, über Menschenrechtsproblematiken in China zu reden, ist offenkundig. Weniger offenkundig und kaum bekannt ist, dass es gleichwohl möglich ist, in China über Menschenrechte zu reden. Stellt sich die Frage nach dem Wie.
Wo liegt der Ausweg, wenn im 20. Jahrhundert verpflichtende staatliche schulische Erziehung einerseits und Formen der nationalstaatlichen Diskriminierung soziokultureller Minderheiten andererseits zwei Seiten der gleichen Medaille waren? In einem Bildungssystem, in dem „Menschenrechtsbildung“ von allen Beteiligten als pädagogisches Grundprinzip akzeptiert wird.
Zu den grundlegenden Einsichten der soziologischen Jugendforschung gehört, dass es „die Jugend“ nicht gibt und dass diese Lebensphase nur in modernen ökonomisch entwickelten Gesellschaften „auftritt“. Dort aber ist sie notwendig und – generationsübergreifend.