Wahlpropaganda der "Deutschen Christen" mit SA-Unterstützung zu den Kirchenratswahlen am 23. Juli 1933 in Berlin

Erbschaftsstreit Was von der „Bekennenden Kirche“ bis heute blieb

„Bekennende Kirche“ oder „Kirchenkampf“ – je weiter man sich von der Zeit des Nationalsozialismus entfernt, umso unschärfer werden diese Bezeichnungen. Welche Bedeutung hatte die kirchliche Opposition im „Dritten Reich“ wirklich? Und was blieb nach 1945 vom Erbe dieser Bewegung? Unter Historikern und Theologen herrscht bis heute ein Streit um Interpretation und Bewertung.

Hermann Preßler: Der Herr Jesus und die braunen Herren Eine Analyse von Predigten in pfälzischen Kirchenzeitungen im Nationalsozialismus

„Selbstgleichschaltung“ lautet das Stichwort, unter dem der Kirchenhistoriker Joachim Conrad die Rolle der evangelischen Kirche in der Pfalz während der NS-Zeit jüngst in einem Sammelband unter dem Titel „Protestanten ohne Protest“ (Speyer 2016) zusammengefasst hat. Hermann Preßler zeigt in seiner Studie, wie dies nicht nur in amtskirchlichem Verhalten, sondern auch in der Verkündigung von der Kanzel durchgeschlagen hat. Dazu hat er über 900 Predigten aus den beiden pfälzischen Kirchenzeitungen Union und Evangelischer Kirchenbote gesichtet und akribisch ausgewertet.