Was mir Musik bedeutet Eine Umfrage

Musik bewegt Menschen. Sie kann Erinnerungen wachrufen, uns zum Weinen bringen oder uns beruhigen und Schmerzen lindern. Sie kann uns beim Sport zu Höchstleistungen treiben und uns glücklich machen. Wir haben acht Menschen nach der Bedeutung von Musik befragt.


Foto: Stefan Gawlick

Musik ist für mich ein Weg, um aus dem Alltag und dessen Stress zu fliehen. Egal, ob ich Musik höre, spiele oder schreibe, komme ich dadurch immer auf andere Gedanken. So kann ich auch meine Gefühle, von denen ich teilweise gar nichts wusste, verarbeiten und meinen Kopf klären. Ohne mich auf genaue Musikrichtungen festlegen zu wollen, kann ich sagen, dass ich Musik liebe, die mich etwas fühlen lässt. Musik ist für mich eine Art der Erweiterung meiner Gefühle. Dies gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, das ich nirgendwo sonst finde.

Emma, Schülerin


Foto: David Faigle

Musik ist eine universelle Sprache. Sie schafft es, Gefühle auszudrücken, die man nicht in Worte fassen kann. Die Vielfalt in der Musik erfüllt und fasziniert mich. Zusammen Musik zu machen, gibt mir ein Gefühl der Verbundenheit – eine schöne Abwechslung zum Aneinander-vorbei-Leben im Alltag. Auch deshalb ist für mich Musik ein Zufluchtsort und meine Lieblingswelt.

Robin, Schüler

 

 


Da gibt es zwei Aspekte: einmal das Musik-Hören und das eigene Musizieren. Durch das Hören von Musik, die mich emotional anspricht, wird mein eigenes Empfinden erweitert, es eröffnet mir neue Räume der Gefühlswahrnehmung. Auf der anderen Seite ist das Singen, das momentan meine hauptsächliche musikalische Beschäftigung ist, für mich ein Ausdruck meines tiefsten inneren Wesens. Ich fühle mich im Chor mit den anderen durch das gemeinsame, mehrstimmige Singen auf besondere Weise verbunden. Durch die entstehenden Klänge tragen wir uns gegenseitig in eine andere Sphäre. Wenn ich solistisch singen darf, ist es für mich das Größte, wenn ich dadurch die Anwesenden in ihrer Seele berühren kann. So ist die Musik ein wesentlicher Bestandteil meines Lebenssinns.

Dinah Klein, Logopädin


Foto: Sergej Falk

Musik ist für mich die kompromissloseste Sprache, die wir sprechen und verstehen können. Wörter sind begrenzt, und auf die Begrifflichkeit haben wir uns geeinigt. Aber wie bringen wir das Unaussprechliche zum Ausdruck? Jede Sprache muss erlernt werden, aber die Notwendigkeit nach Korrektur ist in der Sprache der Musik wohl am geringsten. Dass Melodien, Dis-Harmonien und Klangfarbe etc. intuitiv in jedem von uns etwas wecken kann, empfinde ich als etwas Göttliches, und ich liebe es, mich über diese göttliche Sprache auszudrücken und von ihr angesprochen zu werden.

 

Jonnes, Singer-Songwriter


Musik ist mein Leben. Deswegen gibt’s für mich als Berufsmusiker auch keinen Ruhestand. Mir würde nichts einfallen, wenn ich sage, ich gebe meine Musik auf. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Musik ist das, was mich beflügelt. Das sind meine Glücksmomente im Leben. Komponieren kann ich aber am besten, wenn es mir schlecht geht. Und wenn ich alleine bin. Dann ist die Inspiration am größten. Meine Stimmung spiegelt sich aber nicht unbedingt in der Melodie wider. Es können auch ganz fröhliche Kompositionen in solchen Momenten entstehen. Früher war ich sogar nachts spazieren, um inspiriert zu werden. Aber das mache ich heute nicht mehr.

Ulrich Rasche, Komponist und Berufsmusiker


Musik ist für mich ein wichtiger Lebensbegleiter. Musik macht die Welt fröhlicher und bunter. Sie beflügelt mich. Je nach Stimmung höre ich mir aber auch traurige Musik an. Sie kann mich in meiner Trauer weiterbringen, weil sie mir hilft, meine Emotionen auszudrücken.

Wenn ich Musik höre, dann möchte ich sie bewusst hören. Ich möchte genau hinhören. Ich brauche keine ständige Hintergrundmusik. Musik, die die ganze Zeit im Hintergrund läuft, stört mich eher, wenn ich mich konzentrieren will.

In der Kirche freue ich mich, bekannte Lieder laut mitsingen zu können. Aber ich lasse mich auch gerne überraschen, wenn mal neue Lieder gesungen werden. Die sollten dann aber nicht nur einmal gesungen werden, damit man sie auch lernen kann. Besonders gerne höre und singe ich mehrstimmige Lieder.

Andrea Jaspert, Hörakustikmeisterin


In meiner Freizeit beschäftige ich mich viel mit Musik – so höre ich gerne Musiken aus allerlei Genres oder gehe in Konzerte. Mein Interesse gilt besonders der Blechbläser-Musik, da ich selbst Trompete im Posaunenchor spiele und auch einen Posaunenchor leiten darf. Das Faszinierende am Posaunenchor ist, dass dort verschiedenste Menschen zusammenkommen und trotz unterschiedlicher musikalischer Vorbildung gemeinsam Musik entstehen lassen. Daneben kommt das Gesellige nicht zu kurz – viele Freundschaften verdanke ich dem Posaunenchor. Besonders freue ich mich auf den Dt. Evang. Posaunentag im Mai in Hamburg, bei dem 17.000 Posaunenchor-Mitglieder aus ganz Deutschland gemeinsam musizieren.

Johannes Ulbrich, Chemiker


Für mich ist Musik ein Anker. Wenn viele Gedanken meinen Kopf überfluten, finde ich in der Musik den Anker, um die Vielzahl an Gedanken zu strukturieren und ruhiger zu werden. Musik erdet mich aber nicht nur, sie löst, je nach Musikstil, dieses wunderbare kribbelnde Gefühl, den Gänsehautmoment in mir aus.

Stephanie Glemser, Pfarramtssekretärin

 

 


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