Das brandneue Testament Ein Film von Jaco van Dormael

114 Min., auf DVD ab 12,99 EUR

Gott existiert. Er lebt in Brüssel. Dort sitzt er, ein unrasierter, whiskeytrinkender, cholerischer Mann im Frotteemorgenmantel, und denkt sich laufend neue Gesetze aus, mit denen er den Menschen das Leben schwer machen kann. Bis eines Tages die zehnjährige Tochter Ea ins Büro des Vaters schleicht und dort vom Computer aus per SMS die Todesdaten der gesamten Menschheit den Menschen auf ihre Handys schickt.

Als Gott bemerkt, was passiert ist, verprügelt er seine Tochter, und Ea muss fliehen. Aus den Zettelkästen der Menschheitskartei nimmt sie sechs Karten mit, um sich sechs Jüngerinnen und Jünger zu suchen. Deren Lebensgeschichten bilden die Mitte des Films. Alle verbindet ein körperliches, psychisches, seelisches Handicap – eine biographische Amputation ihres bisher im Fragment gefangenen Lebens. Durch Ea und durch das Bewusstsein ihres Todesdatums ereignet sich für sie ein eigenartiges „Heilungswunder“. Sie begegnen ihrem „Gegenüber, das zu ihnen passt“ (1. Mose 2,18).

Zuletzt findet auch Ea ihr Gegenüber. Die vom Vater geplagte Gottestochter begegnet einem Jungen, dessen Körper durch die Überfürsorge seiner psychisch kranken Mutter vergiftet ist. Das bevorstehende Organversagen lässt ihm nur noch wenige Tage Zeit, in denen Ea ihm hilft, einen Lebenstraum zu verwirklichen.

Zum Schluss wird alles gut. Nur einer bekommt seine gerechte Strafe. Gott wird in seiner Strafkolonie täglich hundertfach daran erinnert, dass es für ihn keinen Weg zurück gibt.

Doch um das zu verstehen, muss man den Film schon selbst bis zum Ende anschauen. Mindestens einmal. Seit April gibt es dafür jetzt auch eine DVD.

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