Arnd Hollweg: Lebensgrund in Gott Erkennen im Glauben und Erkennen in den Wissenschaften in ihrem Verhältnis zueinander

Frank & Timme Verlag, Berlin 2015, 736 S., 98,00 EUR                       

Das Buch ist zu seinem Vermächtnis geworden. Es ist so etwas wie die Summe des Denkens von Arnd Hollweg. Kurz nach dem Erscheinen des Buches „Lebensgrund in Gott“ ist der Theologe gestorben. Auf mehr als 700 Seiten entfaltet er das Thema, mit dem er sich immer wieder intensiv auseinandergesetzt hat. Es ist das „Erkennen im Glauben und Erkennen in den Wissenschaften in ihrem Verhältnis zueinander“.

Der 1927 in Mönchengladbach geborene Hollweg ist ein Vertreter der Kriegsgeneration. Seine Frau Astrid schreibt, dass er in englischer Kriegsgefangenschaft zum Glauben (zurück)gefunden habe. Mit den Institutionen und Hierarchien in der evangelischen Kirche hat er sich nie anfreunden können. Deshalb ist er auch nach kurzer Zeit beim Diakonischen Werk der EKD in Stuttgart Gemeindepfarrer in Berlin geworden. Außerdem war er während dieser Zeit immer wissenschaftlich und publizistisch tätig. 2015 ist er in Berlin gestorben.

„Seine Fragestellung ging zunehmend dahin, wie Glauben und Leben aus dem Glauben in unserer heutigen Wissensgesellschaft möglich sind“, erläutert Astrid Hollweg. Sie hat einen entscheidenden Anteil an der Entstehung des Buches. Im Vorwort schreibt Hollweg, dass der Band „aus dem Dialog mit meiner Frau erwachsen ist“. Intensiv setzt er sich zunächst mit den Grundlagen des modernen Denkens bei Descartes, Pascal und Kant auseinander.

Interessant sind die „kritischen Anstöße“ für unser Leben in einer wissenschaftlich geprägten Welt, die Hollweg aus den zehn Geboten ableitet. So spricht er zum Beispiel die Warnung aus vor „grenzenlosem Begehren“ und ruft zu Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit auf. Bei aller Wissenschaftlichkeit vergisst Hollweg das Lebenspraktische nie.

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