Elisabeth Zoll (Hg.): Wir bleiben! Warum sich Frauen nicht aus der katholischen Kirche vertreiben lassen

Hirzel, Stuttgart 2023, 22,00 EUR (E-Book 19,00 EUR)

Wenn man die Liste der Frauen anschaut, die Elisabeth Zoll für ihren Sammelband gewonnen hat, findet sich ein breites Spektrum prominenter Namen, von der Schriftstellerin Nora Gomringer bis zur CDU-Politikerin Annette Schavan, die Botschafterin am Heiligen Stuhl war. Es sind Beispiele, die weiblichen katholischen Gläubigen eine Stimme geben.

Es ist aller Ehren wert, dass bei den aktuellen Skandalen die Frauen trotzig sagen „Wir bleiben“. Insgesamt berichten 17 prominente katholische Frauen über ihre Beweggründe. „Es braucht gerade jetzt Frauen – und Männer –, die sich selbstbewusst bekennen“, sagt die CDU-Politikerin Monika Grütters. Als Privilegierte erhält sie auch in der Kirche die Wertschätzung, die anderen Katholikinnen versagt bleibt. Gerlinde Kretschmann, Frau des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, hatte z.B. das Gefühl, dass die Kirche „versuchte, mich klein zu machen“.

Trotzdem gibt es Argumente dafür weiterzukämpfen. Es gibt den Synodalen Weg. Maria 2.0 setzt sich ein für die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs sowie die Zulassung von Frauen zum Amt. Diese Bemühungen unterstützen die Autorinnen des Buches ausdrücklich. Sie wollen in ihrer Kirche bleiben und haben die Vision einer Gemeinschaft von Gleichberechtigten nicht aufgegeben. „Wenn unsere katholische Kirche sich nicht öffnet, sich nicht modernisiert, wird sie große Probleme bekommen. Und sie wird einen großen Teil der jungen Generation verlieren“, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Katrin Budde.

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