Welker Michael; Beintker, Michael; de Lange Albert (Hg.) Europa reformata Reformationsstädte Europas und ihre Reformatoren

Evang. Verlagsanstalt, Leipzig 2016, 504 S., 29,90 EUR, E-Book: 19,99 EUR.

Natürlich steht er im Mittelpunkt des großen 500-Jahr-Jubiläums zur Reformation: Martin Luther. Die Präsidentin des Evangelischen Kirchentags, Christina Aus der Au, hat jüngst bei einem Vortrag beim Neujahrsempfang der Evangelischen Akademie Bad Boll dazu aufgefordert, die europäische Dimension der Reformation nicht zu vernachlässigen. Die schweizerische evangelisch-reformierte Theologin bezog sich dabei auf das dezidiert sozialreformerische Erbe des Schweizer Reformators Zwingli. Schon dieser Hinweis zeigt, dass die Reformation keine deutsche Angelegenheit ist.

Dass die Reformation als europäische Bewegung zu verstehen ist, macht „Europa reformata“ mehr als deutlich. Der Band liegt zwar schwer in der Hand, ist vom Format aber dennoch handlich und kann deshalb auch gut als Reiseführer benutzt werden. Die reformatorischen Profile von 48 europäischen Städten werden nachgezeichnet. Es geht dabei quer durch Europa. Von Spanien über Zentraleuropa bis Estland und hoch in den Norden nach Finnland. Aber auch Rumänien, Tschechien, Schottland und England kommen vor. Zu finden sind so bekannte Namen wie Hus, Melanchthon und Zwingli.

Das Buch ordnet die Reformation Luthers in eine gesamteuropäische Bewegung ein, die schon mehr als 100 Jahre vor Luther begann. Dies ist ein sehr wichtiger Beitrag, um die Verengung der großen historischen Umwälzung auf eine Person zu verhindern.

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